Kritik & Unser Fazit:
Immer mal wieder versuchen sich auch Schauspieler als Regisseur - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. So nun auch Oscar-Preisträger Russell Crowe der mit 'The Water Diviner', dessen deutscher Titel 'Das Versprechen eines Lebens' lautet, einen sehr stimmig in Szene gesetzten Antikriegs-Film erschaffen hat der mit seiner Liebe zum Detail und den epischen Bildern unweigerlich an Crowes Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Ridley Scott und Ron Howard erinnert. Für ein Regiedebut hat sich Crowe jedenfalls viel vorgenommen und erzählt eine sehr persönliche Geschichte, auf wahren Begebenheiten beruhend, die eine etwas andere Sichtweise auf die Ereignisse rund um die Schlacht von Gallipoli während des ersten Weltkrieges wirft - wobei es vor allem positiv ist, dass Russell Crowe mit seinem Film keine klischeehafte Schwarz-Weiss-Malerei betreibt.

Der in Australien und in der Türkei vor opulenter Naturkulisse gedrehte Film macht ziemlich schnell klar, dass es auf beiden Seiten der Kriegslinien Schmerz und Leid gibt - was die persönliche Mission des von Crowe gespielten Vaters umso eindringlicher macht.

Trotzdem braucht 'The Water Diviner' erstmal eine kleine Weile, um einigermassen in die Gänge zu kommen. Einen Vorwurf kann man dem Film und seinem Regisseur deswegen jedoch nicht machen, denn es ist nur allzu offensichtlich, dass Crowe die historisch stark gefärbte Geschichte und seine Figuren sehr am Herzen liegen. Deswegen nimmt er sich für die Charakterisierung auch ein bisschen mehr Zeit und zeichnet mit erstaunlich viel Feingefühl, und nur einer kleinen Prise Hollywood-Kitsch, ein sehr stimmiges Bild der damaligen Zeit - wobei die Suche des australischen Farmers nach seinen verschollen bzw. tot geglaubten Söhnen mit zunehmender Laufzeit nicht nur mehr Spannung, sonder auch mehr emotionales Gewicht bekommt. Da verzeiht man es dem Film auch gerne, dass der romantische Subplot ein bisschen forciert und unglaubwürdig wirkt.

Russell Crowe macht trotz seiner Doppelbelastung als Regisseur und Hauptdarsteller eine hervorragende Figur und auch wenn die bereits erwähnte Romanze einer der Schwachpunkte des Films darstellt, dann ist die Chemie mit seiner Leinwandpartnerin Olga Kurylenko, trotz Altersunterschieds, erstaunlich gut - wobei Crowe auch sonst ein sehr gutes Händchen bei der Wahl der Darsteller bewiesen hat. Die Botschaft von 'Das Versprechen eines Lebens', der kitschig klingende deutsche Titel wird dem Film nicht gerecht, mag simpel sein und ist im Antikriegsfilm-Genre auch alles andere als neu, aber es sind Filme wie dieser die verdeutlichen, wie sinnlos Kriege sind und dass es lediglich ein bisschen mehr Menschlichkeit braucht, um Differenzen zu überwinden.

In technischer Hinsicht macht das Regie-Debut von Russell Crowe eine gute Figur auf der hier vorliegenden Blu-ray. Man darf man beim zwar keine Referenzwerte erwarten, aber die Präsentation kann sich in fast jeder Hinsicht sehen lassen - auch wenn man sich beim Gelbfilter der Türkei-Szenen etwas zurückhalten hätte können, denn die starke Filterung lässt das Bild, das ansonsten über sehr viel High-def Feeling verfügt, flacher wirken. Der Ton überrascht nicht nur während den Kriegsszenen mit einer hervorragenden Räumlichkeit, sondern ist auch sonst auf hohem Niveau angesiedelt.