Kritik & Unser Fazit:
Bei 'Falsches Spiel mit Roger Rabbit' mag es sich vielleicht um einen Film handeln, der die Reihe von bekannten Real- / Animations-Mischfilmen im Stil von 'Mary Poppins' und Elliot, das Schmunzelmonster fortführt - und trotzdem komplett anders ist! Gerade weil der von Robert Zemeckis inszenierte und von Steven Spielberg co-produzierte Film dermassen aus der Reihe tanzt und sich nicht nur stinkfrech am Fundus der Disney-Klassiker, sondern auch von zahlreichen Konkurrenz-Cartoons bedient, überrascht es dann auch nicht, dass der Film schlussendlich nicht unter dem Disney-Banner, sondern dem hauseigenen Touchstone Film-Label veröffentlicht wurde - sozusagen um sich zumindest ein kleines bisschen vom etwas schrägen und wilden Inhalt des Films zu distanzieren. Ein rückblickend übertrieben wirkender und auch unnötiger Schritt, aber einer, der dem (nachhaltigen) Erfolg des Films in keinster Weise geschadet hat.

'Who Framed Roger Rabbit' (Originaltitel) ist sicher nicht der massentauglichste Film, aber dafür könnte die Mischung aus Comedy- und Film Noir- / Krimi-Elementen, vor allem dank seiner Paarung mit der zügellosen Welt der Cartoons, kaum origineller sein.

Der Film mag seinerzeit - also vor ziemlich genau 25 Jahren - ein Wunder der Technik gewesen sein und lotete mit seinem erstaunlich realistischen Zusammenspiel von realen und animierten Elementen die Grenzen des damals Machbaren aus. Ganz so nahtlos wie damals mögen die Effekte heutzutage vielleicht nicht mehr wirken, aber die Arbeit die hier geleistet wurde ist dennoch beeindruckend und bemerkenswert. Vor allem überzeugt hier nicht nur die Animation selbst, sondern auch die zusätzliche Effekte-Arbeit von ILM die den animierten Figuren dank ausgeklügelter Schattierungen und Transparzenz- und Glitzer-Effekte (das beste Beispiel dafür ist Jessica Rabbit's Abendkleid während ihres Auftritts im Ink & Paint-Club) eine bis dato ungeahnte Dimension verliehen hat. Man muss jedenfalls kein passionierter Animations-Fan sein um zu erkennen, das hier von allen Beteiligten erstklassige Arbeit geleistet wurde.

Während des Films denkt man aber nur selten an die technische Umsetzung und lässt sich einfach von der Story, die gespickt ist mit unzähligen Anspielungen auf andere Zeichentrick- und Krimi-Filme, mitreissen. Bob Hoskins mag in seiner Rolle des versoffenen Privatdetektivs nicht gerade der klassische Sympathieträger sein, aber das ist so gewollt - und lässt mehr als genug Spielraum für unerwartete Wendungen und Überraschungen. Das macht 'Falsches Spiel mit Roger Rabbit', dessen Hauptfigur auch schon mal etwas übertrieben und leicht nervig daherkommt, vielleicht nicht gerade zum perfekten Kandidaten für's ganz junge Publikum, kann dafür von einem erwachsenen Publikum das die vielen Insider-Gags besser versteht, aber umso mehr geschätzt werden. Dass der Film das letzte Vierteljahrhundert so gut überstanden hat, ist keine Überraschung, denn 'Falsches Spiel mit Roger Rabbit' unterhält so gut wie eh und je.

Der Film mag nach wie vor hervorragend funktionieren, doch an der Umsetzung der Effekte hat, wie bereits erwähnt, der Zahn der Zeit etwas genagt. Diese altersbedingten Einschränkungen machen sich dann auch bei der technischen Umsetzung der hier vorliegenden Blu-ray Fassung von 'Falsches Spiel mit Roger Rabbit' bemerkbar, denn beim Bild schneiden die reinen Realfilm-Aufnahmen grundsätzlich etwas besser ab, als es die Misch-Szenen tun. Trotz kleiner (z.T. auch transferbedingter) Mankos sieht der Film aber immer noch sehr gut aus bzw. hat nie besser ausgesehen. Der Ton lässt mit seiner Frontlastigkeit ebenfalls keine Zweifel daran aufkommen, dass es sich hier um einen Film aus dem Jahr 1988 handelt, während die Bonus-Features nicht nur mit