Kritik & Unser Fazit:
'Wickie und die starken Männer', die aus den '70er Jahren stammende Deutsch-Österreichisch-Japanische Animations-TV-Serie, ist Kult! Allein der ohrwurmartige Eröffnungssong hat die letzten Jahrzehnte unbeschadet überstanden und lädt immer noch zum Mitsingen ein und löst bei den meisten Kindern der '70er und '80er Jahre nostalgische Gefühle aus. Anscheinend auch bei Michael Bully Herbig, denn der deutsche Filmemacher nimmt sich hier dem Stoff erstmals in einer Realfilm-Fassung an und erweckt das Wikingerdorf Flake und seine skurrilen, aber liebenswerten Bewohner mit erstaunlich viel Detail-Liebe zum Leben. Wer bezüglich einer Real-Verfilmung noch Bedenken hatte, braucht sich nun keine Sorgen mehr zu machen.

Zwei Dinge sprechen für den Film: Das Casting und das Produktions-Design. Erstens haben Bully und seine Crew eine Reihe von frischen und unbekannten Gesichtern entdeckt die die bekannten Figuren genau so darstellen, wie man es sich immer vorgestellt hat - wobei auch etwas bekanntere Namen, wie z.B. Christoph Maria Herbst oder Jürgen Vogel, hervorragend in ihre Rollen passen, dabei von Günther Kaufmann aber vollkommen in den Schatten gestellt werden, der für die Rolle des schrecklichen Sven schlicht und einfach wie geschaffen ist. Das bereits erwähnte Produktions-Design ist aber der wahre Star des Films, denn die detailverliebten Bauten und Kostüme machen den Film zu einem visuellen Vergnügen der sehr aufwändigen Art.

So aufwändig nämlich, dass 'Wickie und die starken Männer' ganz locker vielen anderen Produktionen aus Hollywood Konkurrenz machen kann, denn wie schon die frühere Filme von Michael Bully Herbig scheut man auch hier keine Mühen und Kosten und setzt den Streifen mit viel Aufwand in Szene!

Das die dabei Story ein bisschen vernachlässigt wurde und man keine Lacher im Minutentakt à la Der Schuh des Manitu geliefert bekommt, ist nicht allzu tragisch - und dürfte nur ganz hartgesottene Fans des Regisseurs enttäuschen, wobei man hier einzig auf die eher nervigen Kurz-Auftritte von Herbig verzichten hätte können. Man merkt, wie es Bully & Co. dafür umso wichtiger war, hier einen Film zu schaffen, der die langjährige Fanbase und ein neues (grösstenteils eher junges) Publikum gleichermassen ansprechen soll. Und das ist über weite Strecken gut gelungen und macht 'Wickie und die starken Männer' zu einem zwar völlig harmlosen, aber dafür umso sympathischeren, charmanten, witzigen Film den man sich mit der ganzen Familie anschauen kann.

Die aufwändige, auf Hollywood-Niveau angesiedelte Produktion kann sich in technischer Hinsicht auch auf Blu-ray sehen und hören lassen, denn Bild- und Tonqualität machen einen durchgehend sehr hochwertigen Eindruck und bieten kaum Anlass zur Kritik. Beim Bild fallen höchstens einige der etwas weicher wirkenden Effekt-Shots etwas aus dem Rahmen, während man sich beim Ton hin und wieder eine noch etwas bessere Balance wünschen würde - aber wirkliche Negativ-Eindrücke sind hier eigentlich nicht zu verzeichnen. Die Extras sind zwar nicht übermässig ausschweifend ausgefallen, aber