Originaltitel:	Kaze tachinu
Veröffentlichung:	12. Dezember 2014
Studio / Verleih:	Universum Film
Produktionsjahr:	2013
Länge:	127 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
Jiro Horikoshi sehnt sich schon als kleiner Junge nach luftigen Höhen. Der sensible Träumer möchte am liebsten in selbst entworfenen Flugzeugen durch den Himmel gleiten, wie sein grosses Vorbild, der italienische Ingenieur Caproni. Seine Kurzsichtigkeit hindert Jiro an einer Karriere als Pilot. Doch als ihm im Traum Caproni begegnet, festigt sich Jiros Entschluss: Er beschliesst Flugzeugkonstrukteur zu werden. Als er nach seinem erfolgreich abgeschlossenen Studium nach Tokio aufbricht gerät er in das katastrophale Erdbeben von 1923. Jiro überlebt und kann das Leben der hübschen Naoko retten...

Kritik & Unser Fazit:
Dass Hayao Miyazaki zu den ganz Grossen im Animations-Business gehört, ist unbestritten - schliesslich hat der Studio Ghibli-Veteran im Laufe seiner Karriere die Herzen unzähliger Animations-Fans mit seinen fantasievollen Kreationen erobert. Umso bedauerlicher also, dass sich der 73-jährige Miyazaki nun endgültig in den Ruhestand zurückziehen will und mit 'Wie der Wind sich hebt' seinen letzten Film fertig gestellt hat. Dass sich Miyazaki mit seinem Film die Lebensgeschichte des legendären japanischen Flugzeug-Konstrukteurs Jiro Horikoshi, federführend beim Design und der Konstruktion des japanischen Jagdflugzeugs Mitsubishi A5M, vorgenommen hat, ist für Fans des Filmemachers jedenfalls keine Überraschung, denn Miyazaki ist - wie man an diversen früheren Filmen wie z.B. Porco Rosso erkennen kann - ein grosser Flugzeug-Liebhaber.

Dass eine Animations-Umsetzung einer Biografie keine einfache Aufgabe ist, versteht sich jedenfalls von selbst - aber Hayao Miyazaki meistert die schwierige Aufgabe mit einem guten Gespür für die wahre Story und deren feinfühligen Anime-Interpretation.

Das macht 'Wie der Wind sich hebt', dessen japanischer Originaltitel 'Kaze tachinu' lautet, zu einem Paradebeispiel dafür, dass sich Zeichentrickfilme nicht ausschliesslich an ein jugendliches Publikum zu richten haben. Dafür ist der Inhalt des Films zu erwachsen und auch wenn Miyazaki auf ein paar verspieltere Elemente setzt, wie z.B. Jiros Traum-Visionen in denen er dem italienischen Flugzeug-Konstrukteur Caproni begegnet, dann setzt sich der Stoff teilweise mit politisch schwerwiegendem Material auseinander. Das hat zur Folge, dass sich Miyazaki auch einiges an Kritik gefallen lassen muss, denn die Hauptfigur des Films mag zwar ein von seiner Leidenschaft getriebener Idealist sein, aber die Auswirkungen seines Handelns werden nur am Rande thematisiert - was von Miyazaki sicher so gewollt ist, dem Film aber einen etwas ambivalenten Touch verleiht.

Die Handlungen von Horikoshi werden jedenfalls nur auf subtile Art und Weise kritisiert. Vielmehr handelt es sich um ein visuell in typischer Ghibli-Art wunderbar anzusehendes Portrait das hauptsächlich durch seine poetische und träumerische Qualität besticht - auch wenn es Miyazaki spätestens im letzten Drittel mit der Darstellung der Romanze von Jiro und Nahoko etwas übertreibt und nicht nur die Haupthandlung vernachlässigt, sondern vor allem in schnulzige Gefilde abdriftet. Das ändert aber nicht viel daran, dass es sich bei 'Wie der Wind sich hebt' um ein ambitioniertes Projekt handelt das über weite Strecken zu faszinieren weiss und auch wenn der Film rein emotional schlussendlich nicht ganz so packend ist, wie er es vielleicht gerne sein würde, dann ist es dennoch ein bemerkenswerter Schlusspunkt des aussergewöhnlichen Karriere von Meister Miyazaki!

Egal wie sehr man von 'Wie der Wind sich hebt' berührt sein mag, es steht ausser Frage, dass die Oscar-Nomination als bester Animationsfilm verdient war. Zudem erfreulich, dass die technische Umsetzung des Films auf der hier vorliegenden Blu-ray ebenfalls zu überzeugen weiss und den bisherigen High-def Releases früherer Studio Ghibli-Filme in nichts nachsteht. So bekommt man es mit einem hervorragenden, nahezu durchgehend auf Referenzniveau angesiedelten Handzeichentrick-Bild zu tun, das praktisch keine Wünsche offen lässt. Dass der Ton nur in Mono vorliegt (ein bewusstes Stilmittel) ist überraschend, stellt sich aber weitaus weniger als qualitative Einschränkung heraus