Kritik & Unser Fazit:
Dass ein Hollywood-Veteran wie Robert Duvall die Fäden gerne selbst in der Hand hält, kann man durchaus verstehen, und so überrascht es auch nicht wirklich, dass der Oscar-Gewinner bei seinem Film 'Wild Horses' nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern gleich auch noch als Autor der Story fungierte und die Regie übernahm. Keine Frage: Bei diesem Mix aus Drama, Krimi und Neo-Western handelt es sich um ein Projekt aus Leidenschaft - was zusätzlich daran erkennbar ist, dass Duvall die weibliche Hauptrolle mit seiner Ehefrau besetzt hat. Auch die namhafte Besetzung ist vielversprechend, denn nebst Duvall stehen hier gleich noch James Franco und Josh Hartnett, die die Söhne von Duvalls Rancher-Figur spielen, vor der Kamera. Schade also, dass 'Wild Horses' ein Film ist, der nicht funktioniert und der teilweise richtig dilettantisch wirkt.

So geht es um die Aufklärung eines Vermisstenfalls, eine verkorkste Vater- / Sohn-Beziehung bzw. ein grundsätzliches Familiendrama, korrupte Cops und illegale Drogengeschäfte und auch der weibliche Texas Ranger kriegt noch einen eigenen (bedauerlicherweise unnötigen) Subplot.

Ziemlich viel für einen an und für sich stimmig in Szene gesetzten Film der zu keinem Zeitpunkt weiss, was er denn nun eigentlich sein will - und dabei jede Menge Potential verschenkt. Allein die Story rund um den homophoben Rancher-Patriarchen der ausgerechnet einen schwulen Sohn hat, hätte es verdient, etwas genauer durchleuchtet zu werden. Stattdessen humpelt der Film unbeholfen von einer dialogschwangeren Szene zur nächsten und wird von Minute zu Minute langatmiger. Zusätzlich leider der Film unter einem sehr unruhigen und zum Teil sehr abrupten Schnitt, wobei man jedoch nicht das Gefühl hat, dass der Film von einem kompetenteren Schnitt noch hätte gerettet werden können. Dafür gibt der Film aber schlicht und einfach zu wenig her.

So dümpelt 'Wild Horses' ganze 100 Minuten vor sich hin und nimmt keine Fahrt auf. Auch die Darsteller können es nicht mehr richten und werden in den uninteressanten Dialogszenen regelrecht verschenkt, auch wenn man merkt, dass vor allem James Franco und Josh Hartnett zu retten versuchen, was es noch zu retten ist. Schwierig wenn man es gleichzeitig mit Luciana Duvall zu tun bekommt, denn Duvalls Ehefrau liefert eine einschläfernde und unglaubwürdige Performance sondergleichen ab. Da hat Regisseur Duvall weder sich selbst, noch seiner Frau einen Gefallen getan - und dem Publikum schon gar nicht. Kurz gesagt: Ein schlechter Film.

Zumindest an der technischen Front macht 'Wild Horses' eine ordentliche Figur und auch wenn einem auf der hier vorliegenden Blu-ray weder beim Bild, noch beim Ton wirkliche Topwerte geliefert werden, dann weiss die Präsentation zu überzeugen. Beim Bild weiss vor allem die Schärfe- und Detailzeichnung mit sehr zufriedenstellenden Werten zu punkten und kleinere Mankos, wie z.B. ein Detailverlust in dunklen Bildbereichen, sind keine grossen Ärgernisse. Der Ton kommt zwar eingeschränkt daher und ist nicht nur front-, sondern centerlastig, aber zum