Kritik & Unser Fazit:
Das Winchester-Spukhaus in Kalifornien sorgt bereits seit Jahrzehnten für Spekulationen und Gerüchte und somit wird es sicherlich zurecht als eines der berühmtesten Geisterhäuser der Welt bezeichnet - kein Wunder bei einem Anwesen, das von seiner Besitzerin zeitlebens umgebaut und stetig erweitert wurde bis es nicht nur sieben Stockwerke hoch war, sondern über mehr als 100 (!) Zimmer verfügte. Einer wirklichen Logik folgte die Architektur des Hauses jedoch nicht und so gibt es Türen und Treppen, die einfach ins Nichts führen. Mit 'Winchester' nehmen sich die Spierig Brothers nun eben dieser einzigartigen Geschichte an und haben daraus einen recht gruseligen und atmosphärischen Horrorfilm gebastelt, dem es jedoch an etwas fehlt: Originalität.

Kann man 'Winchester' deswegen einen Vorwurf machen? Interessanterweise nicht, denn gerade in der heutigen Kinolandschaft die schon oft von Geister- und Spukhäusern und rachsüchtigen Gespenstern heimgesucht wurde, ist es äusserst schwierig, etwas völlig Neues zu erschaffen.

So lebt der Film dann auch weniger von seiner Story die sich als ziemlich vorhersehbar entpuppt, und vielmehr von seiner schaurigen, Gänsehaut verursachenden Atmosphäre. Dabei lassen es sich die Spierig Brothers, die unter anderem Filme wie Jigsaw inszeniert haben, nicht nehmen, ihr Publikum mit ein paar raffinierten und fiesen Jumpscares zu erschrecken. Schade also, dass man mit der eigentlichen Backstory rund um das Winchester-Anwesen sehr sparsam umgeht und auch seine von Helen Mirren gespielte Besitzerin nur oberflächlich charakterisiert. Ausserdem würde es dem Film nicht schaden, wenn der Film auf einzelne Aspekte (wieso z.B. sind genau 13 Nägel nötig, um einen Geist in einem Zimmer einzusperren?) etwas genauer eingehen würde.

Dass das Haus in filmischer Hinsicht nicht ganz so imposant wirkt wie es eigentlich sein sollte, dürfte allerdings eine budgetbedingte Einschränkung sein. Damit, und mit der Handlung die ihr Potential nicht wirklich ausschöpft, lässt es sich dank der gruseligen Atmosphäre und der sehr solide spielenden Darsteller jedoch gut leben - wobei Helen Mirren einmal mehr beweist, dass sie auch eher durchschnittliches Material mit ihrer Präsenz aufwerten kann. Wie gesagt: Neuland betritt man mit 'Winchester' nicht und von der wahren Geschichte weicht man ohnehin stark ab, aber als kurzweiliger Spukhaus-Horrorspass der alten Schule erfüllt dieser Film seinen Zweck!

'Winchester' macht auch in technischer Hinsicht eine gute Figur und überzeugt mit Bild- und Tonwerten die zu überzeugen wissen. Dass es beim Bild zu ein paar weniger schöne und zum Teil auch etwas auffälligeren Banding- und Block-Kompressionsartefakten kommt ist einer der wenigen Schwachpunkte an einem ansonsten gelungenen Bild. Der Ton schneidet im Vergleich dazu ein bisschen besser ab und punktet mit einem schaurigen und atmosphärischen Mix, der