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Kritik & Unser Fazit:
Spike Jonze, unter anderem der Regisseur von 'Being John Malkovich' und 'Adaptation', ist vielleicht nicht unbedingt der erste Filmemacher der einem in den Sinn kommt, wenn es um die Verfilmung des 1963 veröffentlichten Kinderbuchs 'Wo die wilden Kerle wohnen' von Autor Maurice Sendak geht. Jonze schafft es allerdings, aus dem rund 40-seitigen Buch, dessen eigenwillige Illustrationen sich in das Unterbewusstsein einer ganzen Generation eingebrannt haben, einen atmosphärisch dicht erzählten Film zu machen der respektvoll mit dem Quellstoff umgeht und ihn dabei aber auch sehr gezielt erweitert. Dabei hat Regisseur Jonze - mit Absegnung von Sendak selbst - allerdings weniger einen Kinderfilm, sondern vielmehr einen Film über's Kindsein geschaffen.

Nur schon die poetischen Bilder der Eröffnungs-Sequenz, die den Zuschauer in die Welt des 9-jährigen einführt, ist äusserst gelungen und schafft es in kürzester Zeit, ohne grosse Worte oder Gefühlsduselei, eigene Kindheits-Erinnerungen wachzurufen!

Damit hebt sich die Independent-Produktion von den ansonsten kitschigen und glattgebügelten Hollywood-Produktionen wunderbar ab. Denn egal ob Real oder Fantasie: Die Welt von Max ist rau und die Emotionen mit denen er sich beschäftigt (die jeweils von einem der verschiedenen wilden Kerlen repräsentiert werden), sind real - und nicht nur für Kinder nachvollziehbar. Die Story mag an und für sich simpel sein, aber die emotionale Resonanz umso grösser. Man kann sich richtiggehend in den nostalgisch anmutenden Bildern verlieren und vergisst dabei völlig die Zeit - was nicht zuletzt an der absolut hervorragenden Umsetzung der wilden Kerle liegt die den Sprung vom Kinderbuch auf die grosse Leinwand mit Bravour gemeistert haben!

Der Mix aus Puppentrick à la Labyrinth und dezentem CGI ist erfrischend altmodisch und darf hier, nach Jahren übermässiger Computer-Effekthascherei, sogar als innovativ bezeichnet werden. Die wilden Kerle erwecken nämlich fast genauso viele Gefühle in einem, wie das natürliche Spiel des jungen Hauptdarstellers der die vielschichtige und komplexe Figur mit einer unglaublichen Leichtigkeit spielt. Keine Frage: 'Where the Wild Things Are' (Originaltitel) ist ein spezieller Film der nicht jedermann's Geschmack treffen wird und, wie bereits erwähnt, alles andere als ein klassischer Kinderfilm ist. Ein künstlerisch wertvoller Film der mit wenigen Worten und vielen schönen Bildern einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt und zum Träumen, aber auch Nachdenken, anregt.

In technischer Hinsicht macht 'Wo die wilden Kerle wohnen' auf Blu-ray eine fast genauso gute Figur wie es der Inhalt tut - wobei man beim Bild und beim Ton ein paar wenige stilmittelbedingte Abstriche machen muss. Dementsprechend hat der nostalgisch gehaltene Film, der bildmässig etwas weicher und weniger plastisch daherkommt als andere Filme und ein etwas frontlastigeres Sound-Design aufweist, auch kein übermässiges High-def Feeling zu bieten - und überzeugt dennoch mit einer hervorragenden Stimmung die von der hochauflösenden Präsentation profitieren kann. Die Extras dürften für unseren Geschmack zwar die technischen Einzelheiten der